FlamingoRouteSüd

…auch die Südroute ist eine Graveltour allemal wert. Ein wenig Holland und der Rest geht komplett durch den Süden des Kreises Borken. Bocholt, Rhede, Borken, Ramsdorf, Velen, Gescher, Stadtlohn… Die GPX Daten gibts in meiner Komoot Collection „Gravelrides im Münsterland“ (152 km)

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FlamingoRouteSüd
Agnesallee
Schloss Diepenbrock

Durch Bocholt am Aasee vorbei schlängelt man sich nach der Durchfahrt durch den Rheder Wald an der Aa entlang Richtung Borken.

Wasserburg Gemen

Eine kleine Herausforderung waren dann in Ramsdorf ‚Die Berge‘! Durch die Trockenheit haben sich die Schlammpassagen in einen Sandkasten verwandelt. Erinnerungen an meinen Brandenburg Orbit wurden da wach…

Provence feeling in der Coesfelder Heide

TelgterTourenTage

…es hatte sich so ergeben, dass der Sommer Ende August sein Comeback feierte und ich ein paar Tage Zeit hatte. Als Standort wählte ich den Naturcampingplatz „SonnenWiese“, der direkt in den Emsauen liegt.

Verschiedene Touren hatte ich mir im Vorfeld schon zurechtgelegt: Tour nach und durch Münster, den MiniOrbitMünster, ne Asphalt Tour durch Ostwestfalen, die EmsauenTeutoKanello Gravel Tour und zum Schluss eine Schlösserrunde durchs südliche Münsterland.

Absolute Highlights waren die beiden großen Graveltouren. Bei dem kleinen Münster Orbit habe ich Ecken kennengelernt, von denen ich noch nie gehört hatte: Haus Ruhr und Haus Borg waren mir noch nie über den Weg gelaufen…

Die EmsauenTeutoKanello Gravel Tour war der Knaller: erst die tollen Trails an der Ems und dann der tolle Mix aus Wurzel- und Stein(l)passagen auf dem Hermannsweg, sowie Trails und Forstwegen. Von Borgholzhausen bis nach Tecklenburg war es ein einziges Auf und Ab. Und von Ladbergen aus war ich dann mal wieder am Dortmund Ems Kanal unterwegs. fast 160 km und über 1000 hm waren die Tagesbilanz…

Die Asphalttour durchs Münsterland machte ich mit meinem Bruderherz. Es war „seine“ Kloster Vinnenberg Runde mit meinen Variationen…

Den Abschluss machte eine 4 Schlösser Runde von Lüdinghausen aus. Burg Lüdinghausen, Burg Vischering, Schloss Nordkirchen und Schloss Westerwinkel waren die Ziele. Am Wesel-Datteln-Kanal vorbei fuhr ich bei Haltern durch das alte Militärgelände in den Borkenbergen. Ein echtes Highlight ohne Autos…

SpinSparkOrbitNachtrag

Als Fotograf hat man das Problem, dass man selten selbst auf den Fotos zu sehen ist. Deshalb habe ich mich besonders über Bilder von Daniel W. gefreut:

SpinSparkOrbit

…der 3. Orbit aus der 2021er Serie, den ich dieses Mal mit Daniel in Angriff genommen habe. Die Wetternachrichten waren ganz OK, evtl. waren für den Samstag Nachmittag Regenschauer vorhergesagt. Damit konnte man von der Planung her zufrieden sein. Also wurde die Regenjacke zur Sicherheit mit eingepackt.

Nach dem Studium des SpinSparks Streckenverlaufs entschieden wir uns für den Startpunkt in Duisburg, was sich im Nachhinein als goldrichtig erweisen sollte. Um auf die Strecke zu gelangen mussten wir einige Meter zurücklegen. Die Idee auf Nebenstrecken auf den Track zu stossen erwies sich als Reinfall: quer durchs Grün, mitten durch den Wald und über Gräben schoben wir unsere Räder. Aber dann rollte es! 

Die ersten Kilometer waren sehr flüssig und es lief super. Aber dann wurde es steiler, wurzeliger, steiniger. Die Steigungsprozente waren nicht mehr einstellig und ich war froh mit 31/40 unterwegs zu sein. Aber genauso steil ging es auch bergab. Die Scheibenbremsen sind da wirklich Gold wert. Äußerste Konzentration war gefragt um ja nicht eine Wurzel oder Stein zu übersehen. Und lockerer Schotter ist auch nicht ganz ohne. Zum Glück war es auf der Strecke recht trocken und so hatte ich mit den 47er WTB byway Reifen keinerlei Probleme. Die Traktion beim aufwärts Fahren war auch auf Schotter überraschend gut. 

Aber Geschwindigkeit konnte man bei dem Gelände wirklich nicht aufnehmen. So waren wir nach fast 3 Stunden 50 km weit gekommen. Pommesbuden, Bäckereien und Kioske AGBs ausreichend. Wir aber entschieden uns an dieser Stelle noch keine Pause zu machen und wollten noch so 10 km weiterfahren. Das war fatal, denn es folgte die nächsten 20 km nur schöne Gegenden mit tollen Aussichten. Ein Hofladen, der leider geschlossen war, spendierte uns trotzdem ein Brötchen und Wasser. So waren wir aufs erste gerettet. 

Die Rettung kam dann bei 88 km in Form eines Kiosks. Es gab Waffeln, Eis und Cola. Welch ein Feinschmeckermenü! Als Toilette fungierte ein Dixi Klo, besser gesagt, ein Dixi Saal! Riesig dieses Teil. 

Wohl gestärkt ging es weiter den Großteil der Höhenmeter hatten wir geschafft. Ganz viel konnte / sollte nicht mehr kommen. Trotzdem mussten wir so einige Hügel erklimmen, aber es hielt sich im Vergleich zum ersten Teil des Orbits in Grenzen. Schlupkothen und der See bei Wülfrath verleiteten uns immer wieder doch mal anzuhalten und ein Foto zu schießen. Dass man sich im Ruhrgebiet befand, kann auf vielen Bildern nicht nachvollziehen.

Ich fühlte mich ganz gut und konnte ganz gut Tempo machen. 

Der Streckenverlauf war auf den letzten 30 km recht flach und die Schotterforstwege verleiteten zum Ballern. Eine Pause kam jetzt nicht mehr in Frage und es ging in einem Durch bis zum Ziel: 156 km und fast 2500 Hm! Geile Tour!! 

Alle meine Fotos des orbits kann man hier sehen: SpinSparkOrbit …die von Daniel gibts hier zu sehen.

Mal sehen, ob ich ich noch einen Orbit unter die Räder nehme. Der Delta Deister Orbit ist ja klasse, aber 200 km und über 4000 Hm???

GravelGravelGravel…

So schnell kanns gehen. Vor zwei wochen stand noch nichts an und jetzt ist der gravel termin kalender so ziemlich voll mit tollen events:

Am 10. juli will ich, wenn das wetter mitspielt, den SpinSpark Orbit in angriff nehmen: 156 km und 2200 hm

SpinSpark Orbit

Dann soll am 07. august eine wiederholung der KreisBorken umrundung stattfinden: 318 km mit 670 hm. Diesmal aber rechtsherum. Mit dabei werden wieder daniel und damian sein… wer lust hat kann uns gerne begleiten. Es muss ja nicht die ganze strecke sein ,-) Meldungen bitte in die kommentare.

KreisBorken 360

…tja, ende august soll das das highlight des jahres starten: der halbe BohemianBorderBash. 6 tage einige tausend höhenmeter!

…am 19. september findet dann der 3. KCC EuregioGravelRide statt. 3 strecken stehen zur auswahl.

Orbit360MarsianMountains & TheBestOfVenusValley

…kurzfristig habe ich die beiden Orbit360 Strecken unter die Räder genommen. Das Wetter war top und mit Sir G haben die Gravelevents doppelt Spaß gemacht. Als Basis hatte ich den Campingplatz in Bispingen gewählt. Von dort aus konnten wir den Lüneburger Heide Orbit fast direkt abfahren, für den Elbauen Orbit fuhren wir eine gekürzte Version ab Geesthacht. 140 km (statt 193 km) kamen und 900 m kamen aber immer noch zusammen.
Am Anreisetag machten wir noch schnell eine 22 km Runde über den Otterberg, den Wilseder Berg und anderen schönen Stellen. Der erste Eindruck war fantastisch und versprach einiges für den nächsten Tag.

Morgens um 9 Uhr ging’s bei angenehmen Temperaturen los Richtung Schneverdingen. Tolle Wege und tolle Aussichten in die Heide machten die Tour sehr abwechslungsreich. Die Berge wurden mehr oder weniger schnell erklommen von da aus bot sich uns ein klasse Panorama in die Lüneburger Heide.
Froh waren wir wenn wir wieder durch Wälder fahren konnten. Langsam näherten wir uns Hamburg und es wurde hügeliger. Die Abfahrten waren genial, weil es richtig rollen lassen konnte.
In der Kärntener Hütte gabs dann ne große Mittagspause. Danach wechselte der Belag öfter auf Asphalt und es ging über die Dörfer. Die Strecke zog sich in die Länge bis wir wieder in die Heide kamen. Nach 160 km und 1300 Hm war dann der Orbit360 gefahren.

In Geesthacht ging’s dann auf den Venus Valley Orbit. Ich hatte den Original Orbit auf 145 km gekürzt, erstens weil ich nicht die 25 km Anfahrt aus Hamburg fahren wollte und außerdem hatten wir ja am Vortag so einiges geradelt. Es begann toll durch eine Sanddüne und endete danach in nächsten Waldstück im GPS Durcheinander. Es war etwas seltsam, aber wie ich im Nachhinein gesehen habe, hatte ich wohl nicht die endgültige Streckenversion für meine Planung genutzt. Wir nahmen es ganz locker und optisch war meine Strecke wunderschön. Das war auch im weiteren Verlauf so. Tolle Wege, Trails und Betonplatten Wege wechselten sich ab. Besonders der Streckenabschnitt am Lütauer See hat uns sehr gut gefallen. Er erinnerte mich stark an den letztjährigen Brandenburger Orbit.
Nach 100 km gab dann meine DI2 ihren Geist auf und ich durfte mit großem Kettenblatt und kleinstem Ritzel durch den Sand wühlen. Boyzenburg ließen wir deshalb links liegen und steuerten Lauenburg an.
Per Internet Recherche fand ich heraus, dass man mit der eTube App das Schaltwerk bewegen konnte. So hatte ich durch die zwei Kettenblätter, zwei Gänge. Das ließ hoffen! Aber oh Wunder: zwei Kilometer später lief die Schaltung wieder ganz normal.
So konnten wir der Original Strecke weiter folgen. Der Elbuferweg wäre im Frühjahr besser zu fahren, jetzt hätte man besser ein lange Hose tragen sollen. Und plötzlich lag hinter einer Kurve ein Baumstamm quer über den Weg. Zum Glück konnten wir gerade noch bremsen. Wir sind dann freiwillig auf den Elbradweg gewechselt…
Am Ziel gabs dann als erstes ein Belohnungsbier. Ein Top Orbit und ein großes Lob für die Streckenplanung an Johanna und Timo Jahnke!

360KreisBorken

…was für ein GravelRide! 317Km, meine längste Radtour und das nicht nur auf Asphalt, sondern Schotter-, Sand- und Waldwegen. Und einmal ging es sogar durch den „Urwald“. Ich hatte mit Respekt dieser Tour entgegen gesehen und gehofft, dass alles gut läuft.Die Wetterverhältnisse für den Tag waren nach den Hitzetagen der letzten Wochen wie gemacht: Fast den ganzen Tag bewölkt, keine knallige Sonne und der Wind hielt sich auch zurück. Der Dunst der Nacht und ein paar Regentropfen gaben der Luft eine satte Schwüle.

Aber von vorne: Daniel hatte vor zwei Jahren eine Rennrad Tour um den Kreis Borken geplant und gefahren, allein! Das war harte Arbeit gewesen, für Kopf und Beine. Deshalb erstellte er eine Gravelvariante, die aber als Gruppe gefahren werden sollte. Ich fand die Idee sofort toll und war bereit für dieses Event. Weitere Mitstreiter fand er unter seinen Rennradkollegen Vom RSC Stadtlohn mit Holger, Damian und Jörg.

Morgens um 6:00 Uhr starteten wir an der B70 bei Prieß und es ging linksherum um den Kreis Borken. Es war noch dämmrig und der Nebel lag auf den Feldern. Besonders hier im Grenzgebiet war der Gravelanteil besonders hoch, dass zeigte sich auch später auf der Runde im Nordteil der Strecke. Alle waren super motiviert, aber hatten auch Respekt vor der langen Distanz. Es rollte gut und untereinander hatte man einiges zu erzählen. So verging die Zeit wie im Fluge. In Dinxperlo folgten wir der Bocholter Aa und erreichten damit auch den westlichsten Punkt der Strecke.

Nach 80km erwartete uns der gedeckte Frühstückstisch mit Nutellabrötchen, Obst und Getränken. (danke hier an Holger und seine Frau!) Zwischendurch zeigte sich jetzt auch die Sonne, aber Richtung Süden färbte sich der Himmel dunkelgrau. Ein paar Regentropfen fielen tatsächlich, aber die konnte man an der Hand abzählen.

Die Streckenführung war klasse, immer wieder unbefestigte Wege und Schotterstücke lockerten die Tour auf. Aber man freute sich auch nach einigen Rüttelpassagen wieder smoothen Asphalt unter den Rädern zu haben. Zwischendurch rollte es aber gar nicht mehr und durch „Urwald“ musste man schieben. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch, wir nahmen es als interessante Abwechslung und es waren noch einige Kilometer bis zur Mittagspause bei 180km zurückzulegen. An der Avia Tanke in KleinReken gabs deshalb einen Getränkestopp und mit gefüllten Flaschen kämpften wir uns entlang des ehemaligen Militärgeländes bei Lavesum durch die Botanik. Von hier ab ging es nordwärts und gegen 14:30 Uhr erreichten wir bei Holtwick unsere Mittagsverpflegung, toll vorbereitet von Ilka! Es gab heiße Suppe, Nudelsalate und natürlich zuckerhaltige Getränke! Holger gab es so viel Power, dass er den Rest der Strecke fast immer vorne fuhr!

An Schöppingen vorbei sammelten wir am selbigen Berg einige Höhenmeter und von dann ab gings Richtung Westen. Leichter Wind schob uns, der uns allerdings nichts bei der 500m langen Sandpassage bei Metelen half. Nur Daniel meisterte diesen Streckenabschnitt ohne abzusteigen! Bei mir kamen sofort Erinnerungen an den Orbit360Brandenburg, dieser Sandweg konnte da locker mithalten!

Im äußersten Norden unseres Kreises umrundeten wir dann den Drilandsee. Hier gönnten wir uns eine Pause mit Apfelkuchen, Kaffee und alkoholfreiem Bier. Ab hier orientierten wir uns wieder an der deutsch- niederländischen Grenze und wir wechselten mehrfach die Seiten. Vorbei am Amts- und Witten Venn kreuzten wir die Lüntener Fischteiche um dann durch das Haaksberger Venn wieder auf deutscher Seite direkt auf der Grenze bis nach Zwillbrock zu graveln. Dieser Abschnitt ist besonders schön und Bestandteil des EuregioGravelRides (www.euregiogravelride.nl 20.09.2020)

Langsam wurde es dämmriger, aber für ein schnelles alkoholfreies Bier und ein Abschlussfoto im Hellen reichte es allemal. Die 17km zum Ziel vergingen wie im Fluge. Wir sausten im Dämmerlicht flott über die holländischen Pflasterstrecken. Mit Rennrädern hätte das nicht so viel Spaß gemacht, aber mit unseren Breitreifen war das kein Problem. Es wurde im Feld munter gequatscht, was ein gutes Zeichen war, dass alle noch gut dabei waren. Kurz nach 21:00 Uhr hatten wir das Ziel erreicht! Wahnsinn! Was war das für eine Tour! 317 km!

Danke, Daniel für diesen tollen Tag und danke an alle Mitfahrenden für Windschatten und nette Unterhaltung!

Orbit360BRB #3

Wandlitz – Erkner – 80km

…das Frühstück war reichlich und die Wartezeit hielt sich in Grenzen, da die übrigen Hotelgäste wohl am Sonntag ausschlafen wollten. Kurz danach waren wir wieder auf der Piste gen Osten. Der Weg führte am Liepnitzsee entlang. Viele Frühaufsteher kamen uns vom Schwimmen im See entgegen, einige saßen gemütlich am Seeufer. Und dann waberten fette Beats durch den Wald. Im Augenwinkel konnte ich einen Gruppe Menschen erkennen, die wohl die Nacht im Wald verbracht hatten… es war schon etwas befremdlich.
Danach folgte ruhige Kilometer durch den Wald und in den Dörfern war auch nichts los. Vereinzelte Fußgänger mit Hund liefen uns über den Weg. Es fing an zu tröpfeln, aber in den Wäldern schaffte es der Regen nicht mal bis zum Boden.

Trotzdem war es recht warm und so schwitzte man, obwohl die Regenjacke nicht geschlossen war. Hinter Tempelfelde folgten wir der Route auf einer Panzerplattenstraße, gesäumt von von hohen Pappeln. Die Straße stieg leicht an, sodass man einen tollen weiten Blick auf die zwei Betonbänder hatte, die sich irgendwo am Horizont verloren. Ein ideales Fotomotiv! Sofort wurden die Smartphones und Kameras gezückt und ein Panoramabild folgte dem nächsten. Die ganze Landschaft rechts und links wurde im Bild festgehalten und wir selbst natürlich auch.

Jörgs Trinkvorrat ging so langsam zur Neige und wir suchten irgendeine Möglichkeit etwas zu kaufen, oder sonst wie zu organisieren. Aber ein Kiosk, Tankstelle oder gar eine Gaststätte war nicht zu finden.
In Beiersdorf entdeckten wir eine interessante Kirche, quasi ne OpenAir Kirche, ohne Dach mit einem Friedhof. Und dort standen in einer Ecke Gießkannen herum… Wasser? Trinkbar?? Nee, leider nicht. Das Wasser blieb auch nach einer Minute laufenlassen milchig. Also weitersuchen… Fotografisch aber war die Kirche ein Hit, wir schossen schicke Panoramen.

Im nächste Dorf schickte uns ein Berliner auf Urlaub Richtung Werneuchen:“Nur 5 Minuten… mit dem Auto. Und das war ziemlich kurz geschätzt, wie ich nachher auf der Karte gesehen habe.“ Also nach zwei Kilometern auf der stark befahrenen Bundesstraße schnell wieder auf unsere Strecke abgebogen. Es rollt gut auf dem Asphalt, mit dem WoMo hätte ich mir aber um mein Geschirr Sorgen gemacht. Dann gings plötzlich rechts ab, der Trail war kaum zu sehen gewesen und mit Brennnesseln fast zugewachsen. Die Pfad stellte sich ziemlich schnell als MTB Trail heraus, der normalerweise in anderer Richtung befahren wurde… Es ging über und unter Baumstämmen her… Die Mücken bissen wie wild. Aber was für ein Bild bot uns sich am Kesselsee! Ähnlich wie an der Briese fühlte man sich wie in einer Dschungellandschaft. Lange hielten wir uns nicht auf, wie gesagt: Mücken!! Dann kam das Steilstück: mit nem Fully downhill weniger ein Problem, als mit einem Gravelbike und ordentlich viel Gepäck. Aber es waren nur ein paar Meter und dann rollte es wieder.
Ganz toll waren dann die Wege am Fängersee und am Bötzsee entlang. Hier waren auch wieder Menschen unterwegs. Tja und endlich gabs ein Cafe am Strandbad Eggersdorf und es hatte geöffnet!

Inzwischen war es Mittag geworden und wir schlugen mit Kaffee, Kuchen und Cola zu. Danach rollte es sich wieder besser und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Kleine Orte wechselten sich mit Waldpassagen ab. Von Kagel ging es dann auf schotterigen Nebenwegen Richtung Erkner. Auch hier hatte man immer wieder Ausblicke auf den ein oder anderen See. Ganz in der Nähe baut Tesla übrigens zur Zeit das neue Autowerk. Am Ziel in Erkner saßen wir gerade bei Kaffee und Kuchen, als ein Wolkenbruch losbrach! Glück gehabt!

Fazit:
354km, etwas über 1000Hm, 2 Hotelübernachtungen, keine Panne oder sonstige technische Problem, top Wetterbedingungen, eine Menge Fotos, viele schöne Landschaften… so was sollte man öfter machen! Jörg und ich hatten uns vorgenommen diese Tour entspannt anzugehen und mehrere Tage dafür anzusetzen. Neben der sportlichen Herausforderung sollte aber auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Die Tour war kurzweilig und an den Abenden gab es nochso viel zu erzählen.
Gespannt war ich vor der Tour mit meinem tailfin Gepäckträger gewesen. Aber alle Bedenken waren umsonst. Auf Asphalt und auch im ruppigen Gelände machte er eine gute Figur, nur die Regenfestigkeit konnte ich auf dieser Tour nicht testen ;-( Die neue Bereifung mit den 40mm Conti Terra Speed war top, auch in den Sandpassagen konnte ich ganz gut manövrieren. Die veränderten Einstellungen seit dem Bikefiting bei EnjoyYourBike machten sich positiv bemerkbar. Ich hatte keinerlei Probleme an Händen, Nacken, Rücken oder Knien.

…mal sehen was als nächstes kommt?

Orbit360BRB #2

Beelitz – Wandlitz

…leider klappte das am Morgen nicht mit dem Frühstück im Hotel. So suchten wir uns einen Bäcker, der uns einen großen Pott Kaffee und Kuchen kredenzte. Die Auswahl war begrenzt und belegte Brötchen gabs nicht. Vielleicht lags daran, dass wir kurz vor Potsdam bemerkten, dass wir vergessen hatten den Heilstätten in Beelitz einen Besuch abzustatten. Nach 20km durch Wälder und am Schwielow- und am Templiner See entlang, hatten wir keine Lust noch mal umzudrehen. Muss ich also doch noch mal nach Brandenburg 😉

In Caputh gabs ne kleine Extrarunde zum Schloss um dann einen Kurzbesuch des Einsteinturms am Telegrafenberg in Potsdam zu machen… Da konnte man sogar ein paar Höhenmeter nebenbei sammeln. Durch den neuen Garten mit seinen besonderen Bauwerken, wie z.B. der Cecilienhof gings längs der alten Staatsgrenze nach Krampnitz, einem alten Kasernengelände. Hier hatten wieder das große Glück, dass alles dank Corona verschlossen war. Ab August ’20 gibt aber es wieder nach Voranmeldung Sonntags wieder kostenlose Führungen über das Gelände… für uns war damit das Thema gestorben.

Also ab in die Heide und zwar nach Döberitz. Ein riesiger ehemaliger Truppenübungsplatz, der zum Schluss noch von den Sowjets genutzt wurde. Heute eine tolle Naturlandschaft, in der sich Fuchs und Gans gute Nacht sagen. Für Radler auch ein tolles Gelände mit schönen Trails und kleineren Sandpassagen, die man aber alle gut bewältigen konnte.
Der Besuch des alten Olympischen Dorfes fiel auch ins Wasser; hier werden die alten Gebäude zu Wohnquartieren umgebaut, oder hatte hier Corona auch seine Finger im Spiel?

Nach idyllischen Eckchen von Falkensee folgte eine Fährfahrt über die Havel. Wieder auf Waldwegen kam man gut vorwärts bis uns eine Baustelle zwang einige hundert Meter unser Rad zu schieben. An den Radspuren konnte man erkennen, dass wir nicht die ersten waren, aber hier wären nur Breitreifen hilfreich gewesen. Die Überquerung von Havel und Autobahn war etwas tricky, aber erfolgreich. Richtung Norden durchquerten wir dann Borgsdorf, wo der schönste Teil der heutigen Tagesetappe begann. Traumhafte Wege durch den Erlenbruchwald an der Briese entlang und eine tolle Kulisse von abgestorbenen Bäumen im grünen mit Algen bewachsenen Wasser ließen die Vorstellung aufkommen in subtropischen Breiten unterwegs zu sein. Immer wieder mussten wir anhalten um diese tollen Momente im Bild festzuhalten. Hier waren auch einige Touristen unterwegs, zu Fuß, mit dem Rad oder mit Eseln.

Zum Abschluss des Tages wollten wir dann ein leckeres Bierchen am Wandlitz See schlabbern, doch es gab nirgendwo so etwas wie eine Strandpromenade, oder wir waren nicht intelligent genug sie zu finden. Naja, was blieb uns anderes übrig ins Hotel zu fahren und den Abend zu genießen. Coronamäßig wurde dort das Buffetessen einzeln für jeden Gast zusammengestellt. Da der größte Teil der Gäste schon versorgt war, ging es bei uns recht zügig. Ich möchte aber nicht wissen, wie es ist, wenn da 80 Leute auf ihr essen warten ;-/. Das Büblein Weizenbier konnte man ganz gut vertragen.

Orbit360BRB #1

Erkner – Beelitz – 145km

…die Idee den Orbit360 Brandenburg zu fahren kam beim Hören des Podcasts von BikeTourGlobal. Spontan war ich von entschlossen diese Runde zu fahren. Aber nicht an einem Tag, sondern etwas entspannter über 3 Tage. Als Mitstreiter konnte ich Jörg begeistern mit dem ich vor zwei Jahren einen DoppelTransalp mit dem RR gefahren bin. Jörg hatte als Brandenburger Heimvorteil und nutzte ihn bei der Planung unserer Strecke um die schlimmsten Sandpassagen zu umfahren. In Berichten über die BRB Orbitstrecke hatte ich nämlich gelesen, dass es ziemlich sandig werden würde.
Als Präventionsmaßnahme hatte ich mir deshalb noch schnell den 40mm Conti Terra Speed auf mein Diverge aufgezogen. Außerdem sollte auf dieser Tour der Tailfin seine Premiere erleben. Bisher war ich mit einer Rapha/Apidura Arschrakete unterwegs gewesen, die mir aber immer ziemlich hampelig dahergekommen war.

Der Start der Tour war in Erkner (da wo Tesla gerade die neue Autofabrik aus dem Boden stampft) und führte an der Löcknitz über die ersten Schotter- und Waldwege Richtung Swatzke- und Skabyberge. Beinahe hätten wir das Gut Skaby verpasst, denn mein Jörg hatte geplant auf der Tour einige geschichtsträchtige Orte anzufahren. Bis 1942 wurden auf Gut Skaby deutsche Juden – oft aus Berlin oder Brandenburg – auf die Auswanderung nach Palästina vorbereitet. Und da wir beide sehr fotoaffin snd, haben wir den Ort im Bild festgehalten. Leider konnte man diesen lost place nur von außen erkunden, aber es war schon beeindruckend, was wir da mitten im Outback zu sehen bekamen.
Fast keine Menschenseele trafen wir im Wald, immer wieder überquerten wir Wasserläufe oder fuhren an Seen entlang. Mehrmals hatte ich gedacht: „Hier könnteste auch Urlaub machen!“ Der MTB Trail am Schmöldesee war ne schöne Abwechslung zu den langen geraden Forstwegen der Kiefernwälder. Hier konnte man auch einen Vorgeschmack auf intensives Sandkasten fahren bekommen.

Mein Rad kam ganz ordentlich durch den Sand und der tailfin Gepäckträger machte ne gute Figur. Da wackelte oder rutschte nichts. Auch im Wiegetritt und auf den Wurzelpassagen kam ich mit ihm super klar. Allerdings hätte ich am Start mein Gepäck deutlich reduzieren können ;-( Ich hatte viel zu viel warmes Zeugs dabei! An der Höhe der Befestigung des tailfin an der Sattelstütze habe ich anfangs etwas experimentiert, weil sie doch leicht an den Oberschenkeln schrappte. Etwas höher an der Stütze geklemmt und auch etwas anders gepackt, war das Problem weg…

Bekannt als ‚verbotene Stadt‚ diente Wünsdorf jahrzehntelang als wichtiger Militärstützpunkt: im Ersten Weltkrieg, während des Nationalsozialismus und danach für die Sowjetarmee. Heute zeugen einige, zum Teil zerfallene und verlassene Gebäude von der Vergangenheit. Wir fuhren mit den Rädern durch die Rundtour und hätten gerne die Bunker besichtigt. Aber es lief gerade eine Führung und wir hätten über eine Stunde warten müssen. Diesen Ort werde ich aber auf meiner ToDo Liste als Fotohighlight vormerken um ihn später mal zu besuchen.

Die Zeit drängte und über Asphalt kämpften wir uns gegen den strammen Westwind Richtung Beelitz. In Stücken konnten wir noch kurz die Dreharbeiten zur Krimiserie Soko Wismar beobachten. Dann war das 1.Ziel erreicht.
In der Pizzeria wurde abends dann noch lange theoretisiert…